Ausländer, Migranten und ihre Integration in Deutschland oder: Was zur Hölle ist eigentlich gerade los bei uns?

Dieser Artikel soll sich mit dem Thema „Ausländer in Deutschland“ beschäftigen.
Ich habe schon lange das Bedürfnis etwas zu diesem Thema zu schreiben, da es auch für mich ein sehr emotionales Thema ist und ich denke, dass es heute wohl mehr denn je passt.

Wie manche von euch wissen, bin auch ich ein Kind mit Migrationshintergrund. Gut, der Name Jessica und vor allem mein Nachname lassen nicht unbedingt darauf schließen und auch ich vergesse manchmal (eigentlich ziemlich oft, wenn ich ehrlich bin), dass meine Wurzeln nicht in Deutschland, sondern in Russland liegen.
Meine Eltern sind vor 26 Jahren nach Deutschland gekommen, weil sie sich ein besseres Leben erhofft haben als damals die Sowjetunion zerfiel.
Mein Bruder wurde noch in Kirgisien geboren, war aber erst drei Monate alt, als meine Familie nach Deutschland kam.
(Warum sie das ohne Probleme konnten, erläutere ich gerne nochmal in einem neuen Eintrag).
Außer ein bisschen Deutschunterricht hatten meine Eltern kaum eine Vorbereitung für das Abenteuer, auf das sie sich einließen – jedoch trugen sie in sich die Hoffnung auf ein schönes Leben in dem sagenumwobenen Deutschland, von dem sie nur das beste hörten. Also wanderten sie aus.
So, sechs Jahre später wurde ich geboren.
Mein Bruder und ich gingen ganz normal zur Schule, in einer Kleinstadt in Nordhessen.
Meine Eltern lernten die Sprache ganz fix. Gut, manche Menschen sind diesbezüglich begabter als andere – so kann mein Vater zum Beispiel bei weitem nicht so gut deutsch wie meine Mutter.
Von ihr habe ich auch sprachlich gesehen sehr viel gelernt, viele Ausdrücke und Unmengen an Fremdwörtern, die selbst manch ein Deutscher nicht kennt. Durch sie kam auch mein Interesse für Sprachen auf.
Die beiden waren immer sehr erpicht darauf integriert zu sein, so zu sein wie alle anderen und bloß nicht aufzufallen (gut, das ist irgendwie auch eine typisch russische Einstellung, haha) also suchten sie sich Jobs, bzw. fingen Ausbildungen an und waren immer bemüht gut darin zu sein. Meine Mutter schloss ihre Ausbildung sogar als beste ab in einem Kurs voller Deutscher – und das, obwohl sie nebenbei noch gearbeitet hat und zwei Kinder Zuhause hatte und den Haushalt geschmissen hat. An dieser Stelle: Respekt an dich, Mama!
Und weil den beiden auch wichtig war, dass mein Bruder und ich nicht nur super integriert sind, sondern wir unsere Freizeit sinnvoll gestalten und nicht abrutschen und dass aus uns später mal was wird, haben die beiden uns zum Klavier-, Geigen-, und Querflötenunterricht geschickt, ich besuchte Malkurse, tanzte Ballett, Jazz und Hip Hop und habe an der VHS vor der ersten Klasse begonnen Englisch zu lernen, war Reiten und habe Badminton gespielt. Meine Mutter scheute keine Mühen und ging mit uns in jeder freien Minute ins Theater, Kino, Ballett, Schwimmbad, Schlittschuhlaufen und noch viel mehr und versuchte ihre (russischen) Freundinnen immer dazu zu überreden, dass wir ihre Kinder auch gerne mitnehmen könnten.
Aber denen war es meist egal oder sie wollten die paar Euro nicht verschwenden, ist es doch einfacher und billiger die Kinder vor den Fernseher zu setzen.
Klar, meine Eltern haben sehr viel Geld in mich und meinen Bruder investiert aber seien wir mal ehrlich: bin ich dankbar? Ja. Erkenne ich jetzt nach einigen Jahren den Wert? Auf jeden Fall!
An meiner alten Schule, einem Gymnasium in einer Kleinstadt, gab es wenige Ausländer, obwohl es in der Stadt doch recht viele gibt und ich muss sagen, ich erkenne das Muster: zwei davon waren Brüder, Muslime aus dem Iran. Die anderen beiden waren mein Bruder und ich. Einer von den beiden Jungs ist auch einer der besten Freunde meines Bruders, auch nach Jahren noch. Die Eltern der beiden sind Ärzte, wenn ich mich recht erinnere und haben sich, ähnlich wie meine Eltern, hier ihr Leben aufgebaut und sich integriert.
Kommen wir nun zum Rest der Stadt und einem der Gründe, warum wir später in eine größere Stadt umgezogen sind und einem der Gründe, warum ich denke, dass oft der Wille zur Integration doch wirklich fehlt.
In dieser kleinen Stadt leben zwei Arten von Ausländern: Russlanddeutsche wie wir und Türken.
Ich habe während meiner Schulzeit dort oft gesehen, dass in die fünfte Klasse ein paar Ausländer kamen, aber diese sind nach 1-2 Jahren meist doch wieder abgegangen auf die Real- und Hauptschule.
Mit uns ist so ziemlich meine ganze Familie väterlicherseits mit nach Deutschland gekommen.
Und obwohl alle Kinder jetzt schon fest im Leben stehen und Jobs haben, gibt es doch eine gewisse Auffälligkeit innerhalb der Familie und ebenso russlanddeutschen Freunden der Familie:
eine Großcousine von mir, mein Bruder und ich sind die einzigen, die Abi gemacht haben.
Gut, Abi heißt nicht gleich Erfolg und Geld, wie mir eine andere Cousine gezeigt hat. Ich erinnere mich noch daran, wie sie überlegt hat ihr Abi nach zu machen und ich ihr dazu geraten habe, weil ich zu der Zeit noch dachte, dass man ohne Abitur ja gar nichts im Leben erreichen könnte – dabei verdient sie momentan vermutlich mehr, als 90% der Abiturienten irgendwann in ihrem Leben verdienen werden. So kann’s auch gehen.
Worauf ich aber hinaus wollte ist, dass in der Erziehung deutliche Unterschiede festzustellen sind.
Nicht nur innerhalb meiner Familie, sondern generell auch bei allen Ausländern, die ich je in meinem Leben getroffen habe (und das sind ganz schön viele).
Meiner Meinung nach sieht man immer wieder, welche Eltern die Absicht hatten sich zu integrieren und welchen es schlichtweg egal ist/war, weil man ja doch immer seine Gruppe von Ausländern findet, in die man hinein passt und in der man sich auf seiner Muttersprache unterhalten und die eigenen Traditionen ausleben kann. In der man aber gleichzeitig auch versumpft.
Ich will diesen Standpunkt aber nur zum Teil verurteilen, denn nach 26 Jahren in Deutschland sagen meine Eltern, dass sie trotzdem lieber russische Freunde haben, weil man doch mehr Gemeinsamkeiten hat, über dieselben Themen nachdenkt und redet, sich für dieselben Sachen interessiert, an dieselben Dinge glaubt, dieselben Speisen isst, dieselben Getränke trinkt (haha, ja, Vodka) und einfach Sprache und Kultur teilen kann.
Aber dennoch: der Wille zur Integration war zur richtigen Zeit da, er war da, als es am wichtigsten war – vor allem für uns Kinder. Und wenn man dazu noch dafür sorgt, dass die Kinder nicht auf der Straße rumhängen und so in falsche Freundeskreise geraten und man dann noch Geld in die Bildung des Kindes investiert – was kann dann noch schief gehen?

Ich muss sagen, dass meine Eltern sowas wie ein Patentrezept gefunden haben, wie man sich als Ausländer in Deutschland verhält und vor allem wie man dafür sorgt, dass die Kinder sich integrieren.
Doch seien wir mal ehrlich, die beiden hatten wirklich Glück. Nicht jeder hat das Geld dazu, so viel in die Bildung des Kindes zu stecken.
Betrachten wir mal Fußballvereine und versuchen zu verstehen, weshalb es auch (oder vor allem?) unter ausländischen Kindern zu einem viel geliebten Hobby wird, denn: Fußballvereine sind günstig.
Mit etwa 100-150 Euro im Jahr ist man dabei.
Aber gibt es sonst etwas in Deutschland, was so günstig ist? Meine Eltern haben etwa so viel pro Kind im Monat ausgegeben, auch wenn nicht immer das Geld dazu da war und sie an anderen Ecken sparen mussten, damit aus meinem Bruder und mir etwas wird.
Gut, ich gebe auch zu, dass wir integrationstechnisch relativ Glück hatten, dass wir in einer Kleinstadt aufgewachsen sind. Für uns war das gut, alles war ruhig, meine Mutter hatte die Übersicht darüber mit wem wir befreundet waren, hat Freundschaften zu den Müttern unserer Freunde pflegen können und immer aufpassen können mit wem wir uns umgeben. Zum Beispiel kam es schon 1-2 Mal vor, dass meine Mutter mir riet mit gewissen Leuten nicht befreundet zu sein, weil sie ja alles mitbekam. Und wisst ihr was? Sie hatte bisher immer Recht.
Eine Kleinstadt kann aber auch in die andere Richtung lenken. So versumpfen zum Beispiel viele dort, suhlen sich in ihrer Perspektivlosigkeit, fangen an Drogen zu konsumieren und gehen kaputt am Kleinstadtleben.
Ich denke, das ist ein guter Übergang zu meinem Leben nach dem Umzug in eine größere Stadt.
Ich bin ziemlich froh, dass wir umgezogen sind, auch wenn es anfangs recht schwer war.
Was habe ich in der Großstadt gelernt? Also zunächst mal kam ich in meine neue Klasse und war überrascht, wie viele Ausländer in der Klasse waren, haha. Alles war laut, alles war so durcheinander.
Aber alle waren ziemlich nett zu mir. Ich habe mich witzigerweise recht schnell mit den Ausländern der Klasse angefreundet, was vermutlich Zufall war. Aber je mehr man ins Gespräch kam, umso mehr hat man doch gemerkt, dass da eine gewisse Einstellung gegenüber Deutschen vorhanden war. Man kam gut aus miteinander, wollte aber nichts mit den „Kartoffeln“ zu tun haben – eine Einstellung, die ich vorher noch nie gesehen habe.
Aber an sich war es okay, wie gesagt: man kam trotzdem miteinander aus und naja, es war halt trotzdem noch ein Gymnasium, also ging es noch ziemlich gesittet zu und die Kinder kamen meist aus gutem Hause.
Trotzdem hat man immer wieder gemerkt, dass die Kinder mit Migrationshintergrund sich abheben wollten von den anderen und sich doch manchmal für etwas besseres hielten.
Und jetzt kommen wir zum eigentlichen Thema, dem interessanten Teil meiner Beobachtungen:
Warum bin ich gerade in Russland? Warum dieses Land? Warum bin ich nicht in einem anderen Land wie zum Beispiel Australien, Indien oder irgendein Land in Afrika, so wie die meisten?
Die Frage lässt sich mehr oder weniger leicht beantworten.

Hat jemand von euch Migrationshintergrund? Denn wenn ja, ist der Grund vermutlich leichter nachzuvollziehen.
Als jemand, der in Deutschland aufwächst, in eine deutsche Schule geht, deutsche Freunde hat, deutsche Normen und Werte der deutschen Gesellschaft erlernt ABER in einer russischen Familie aufwächst, die ihre eigenen Normen und Werte, Regeln, Verhaltensweisen, Speisen, Traditionen hat und einfach eine absolut andere Kultur lebt – wie fühlt man sich da?
Ja, ich bin zweisprachig aufgewachsen. Aber ich habe auf die russische Sprache nie wirklich wert gelegt.
Meine Mutter hat meinem Bruder und mir das Lesen und Schreiben auf russisch beigebracht und unsere Eltern reden Zuhause untereinander die meiste Zeit auf russisch – wir antworteten aber immer auf deutsch.
Je älter man wird, umso mehr merkt man jedoch, dass da etwas tief im Inneren nicht stimmt.
Eine gewisse Unzufriedenheit macht sich bemerkbar, ein gewisser Gedanke wird langsam immer klarer im Nebel erkennbar, die Frage „Wer bin ich eigentlich?“ wird von Tag zu Tag immer bedeutender und gleichzeitig belastender.
Ich habe irgendwie nie wirklich bemerkt, dass ich zumindest Zuhause immer wieder angeeckt bin, weil ich immer und immer wieder im Zwiespalt stand zwischen den beiden Kulturen. Außerhalb des Hauses war jedoch immer klar: ich bin deutsch.
Aber weil dieser Zwiespalt immer größer geworden ist und ich wie jeder andere Mensch auch das Bedürfnis hatte herauszufinden wer ich eigentlich bin und woher ich komme, wohin ich gehöre und wohin es mich weiter treiben wird, war für mich klar, dass ich nach Russland MUSS um „meine“ Kultur endlich auf eine andere Weise kennenzulernen.
Und was ich hier festgestellt habe, wird so manch ein Ausländer wohl nachempfinden können:
Auch wenn ich von beiden Kulturen unbewusst sehr viel mitgenommen habe, fühle ich mich hier in Russland deutsch und in Deutschland russisch.
Auch die Leute sehen mich hier als Deutsche. Nur wenige sagen zu mir: „Ach, erzähl nix, eigentlich bist du doch Russin“.
Gut, mein Bruder hatte in Deutschland etwas mehr Probleme als ich
aufgrund seines Vornamens. Der Name „Sergei“ wirkt halt doch etwas anders als „Jessica“ und man kann sich vorstellen, dass man den Leuten dann immer wieder – wenn auch auf perfektem Hochdeutsch und ohne jeglichen Akzent – erklären muss wie und weshalb und wieso.
Aber wir beide haben dieselben Erfahrungen gemacht: als Kind mit Migrationshintergrund ist man ständig auf der Suche. Und zwar auf der Suche nach sich selbst und nach einem Ort, an den man gehört oder einer Gruppe, der man sich zugehörig fühlt.
Letzteres klingelt in euren Ohren? Aha, hab ich es mir doch gedacht.
Das erklärt nämlich einiges, wie ich finde. Zum Beispiel erklärt es, warum es immer wieder vorkommt, dass die zweite Generation der Ausländer (sprich: die Kinder der Migranten) sich zu kleinen Gruppen zusammenschließen, die ihre eigene Dynamik entwickeln. Diese kleinen Gruppen entstehen logischerweise aus einem Gefühl der Zusammengehörigkeit, des Verständnisses heraus und meist herrscht auch ein gleiches Sprachlevel unter den Mitgliedern einer Gruppe.
Ich zum Beispiel habe auch meine „Russen-Clique“, in der alle Migrationshintergrund haben, weil ihre Eltern vor etwa 25 Jahren aus der zusammenfallenden Sowjetunion nach Deutschland gezogen sind. Ein kleines Beispiel dazu was ich meine: wir haben alle Abi, haben relativ ähnliche Interessen und haben alle etwa dasselbe Sprachniveau im Russischen – unterhalten uns aber die meiste Zeit über auf deutsch, nur wenn es ums Beleidigen geht, dann muss es unbedingt auf russisch sein.
Es ist nur einleuchtend, dass man sich vor allem als Jugendlicher eine Gruppe sucht in die man hinein passt, in der man sich wohl fühlt und in der man auf Verständnis stößt.
So kann ich in meiner Gruppe zum Beispiel darüber reden, dass es mich nervt, dass meine Mutter zehn Mal am Abend anruft um zu fragen wo ich bin und mit wem ich mich rumtreibe und ein Kumpel, sagen wir mal 24 Jahre alt, wird in just demselben Moment von seiner Mutter angerufen und weiß einfach genau wovon ich rede.
Wenn dies aber Überhand nimmt und sich innerhalb der Gruppe eine gewisse Dynamik entwickelt, eine gewisse Haltung, weil man sich einbildet einer der beiden Kulturen doch etwas näher zu sein, dann entwickelt sich langsam und stetig Hass. Hass gegenüber der anderen Kultur.
In den letzten Tagen und Wochen habe ich mir viele Diskussionen zum Thema Flüchtlingspolitik durchgelesen und mir ist aufgefallen, dass einige Deutsche damit argumentieren, dass Ausländer sie beleidigen oder teilweise sogar Gewalt anwenden würden an Schulen, an denen der Ausländeranteil sehr hoch sei.
Aber gehen wir mal tief in uns und fragen uns selbst woran das liegen könnte?
Klar, ich bin zum Beispiel überall mit offenen Armen empfangen worden. Mein Bruder hatte aber aufgrund seines Namens desöfteren Probleme und wurde als „scheiß Russe“ abgestempelt, auch wenn sein Sprachniveau und seine schulischen Leistungen die mancher Deutschen überstiegen und er die russische Kultur bis vor etwa 6-8 Jahren vollkommen ablehnte (er ist jetzt 26 Jahre alt). Den Großteil seines Lebens wollte er als Deutscher verbringen und erst nachdem er gemerkt hat, dass das gar nicht so erstrebenswert ist, wie alle Ausländer immer denken, ist er stolz anders zu sein und stolz die russische Kultur in sich zu tragen.
Und eben das ist der Zwiespalt in dem so viele Ausländer stehen.
Dieser Zwiespalt kann jedoch nicht nur irgendeine Spinnerei in der Jugend sein, nein. Diesen Zwiespalt sollte man unter gar keinen Umständen unterschätzen, da er zu tiefen Persönlichkeitsstörungen führen kann, die wiederum zu anderen psychischen Fehlverhalten führen können, was alles ganz schön blöd enden kann für einen selbst und die Umwelt.
Verstehen wir einmal dies, so finden wir auch langsam Verständnis dafür, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund sich in Deutschland nicht wohl fühlen, sich mit der deutschen Kultur nicht anfreunden können oder wollen. Denn sie stehen jeden Tag dem Zwiespalt zwischen der deutschen und der eigenen Kultur entgegen und manchmal fühlt es sich sogar an, als wäre es jeden Tag ein neuer Kampf, den man nur verlieren kann und der einem die Seele im innersten zerreißt.
Also wem sollen wir jetzt die Schuld geben? Was läuft schief bei uns und wieso sind so viele Menschen in Deutschland momentan so ausländerfeindlich gestimmt?
Letzteres kann ich als jemand mit Migrationshintergrund kaum verstehen. Ich bin dankbar, dass meine Eltern, mein Bruder und ich die Chance bekommen haben in Deutschland unser Leben aufzubauen.
Allerdings habe ich von meiner Mutter oft mitbekommen, dass weniger gebildete oder auch faule Menschen ihr mit Missbilligung entgegen kamen und sie sich oft gehässige Kommentare wie: „Die Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg!“ anhören musste.
Dazu habe ich neulich einen witzigen aber doch sehr wahren Spruch gelesen:
„Wenn ein Ausländer mit schlechten Sprachkenntnissen und ohne jegliche Bildung es schafft dir deinen Job wegzunehmen, dann musst du echt scheiße sein.“
Generell sollte jeder von uns noch einmal tief in sich gehen und mal einen Blick darauf werfen, woher der Hass kommt. Denn der wird meist doch von den Eltern auf die Kinder übertragen. Die Eltern haben ihn aus dem Fernsehen und die Medien folgen eh der Politik.
Also: geht in euch und schafft all die Vorurteile aus der Welt, die sich in euch angesammelt haben! Vebreitet Liebe und Blumen auf der Welt, wuhuuu!
Nein, so weit müssen wir jetzt nicht gehen. Aber wenn jeder von uns die Situation mal kritisch betrachten würde und sich selbstständig darüber Gedanken machen würde, würden wir vielleicht alle zu anderen Schlüssen kommen und die allgemeine (momentan sehr hetzerische) Meinung der Bevölkerung Deutschlands würde sich vielleicht um einiges bessern.
Mal ehrlich, ich sitze hier in Russland und denke mir: WAS ZUR HÖLLE GEHT GRADE BEI EUCH AB?!
Und nun die letzte Frage: Wem geben wir die Schuld?!
Ich maße mir nicht nicht an zu sagen, dass die Politik, bzw. unsere Regierung schuld ist. Für mich spielen nämlich Erziehung und Bildung eine sehr große Rolle, weshalb für mich in erster Linie immer die Eltern schuld sind.
Sowohl deutsche Eltern, als auch Migranteneltern. Denn die beiden sind schuld, dass wir heranwachsen mit einem gewissen Gedankengut und ohne Verständnis für andere Kulturen und ohne das nötige Empathievermögen, welche uns ein Zusammenleben so sehr erleichtern würde.
Also schämt euch allesamt, sagt euren Eltern, dass sie sich gefälligst schämen sollen und hört mal auf die großen Zeitungen und Fernsehsender zu verfolgen und holt euch vernünftige Quellen, denn wer ist schuld daran, dass eure Eltern euch verkorkst haben und euch einreden, dass Ausländer schlecht seien?
Genau, die Medien. Sprich: unsere Regierung.
Gut, ich habe mich doch ein bisschen hinreißen lassen, ich entschuldige mich. Mir ist klar, dass es in meinem näheren Umfeld niemanden gibt, der etwas gegen Ausländer hat.
Außer meinen ausländischen Eltern, die ebenfalls sehen, wie sich gewisse Ausländergruppen in Deutschland verhalten und eben dies nicht nachvollziehen können, denn.. naja, meine Geschichte habe ich euch ja schon erzählt.
In Deutschland läuft momentan einiges schief und ich muss sagen, dass ich irgendwie froh bin, dass ich gerade nicht da bin. Echt miese Schwingungen, Leute.
Aber ich gebe weder Deutschland noch Ausländern/Migranten/Flüchtlingen die Schuld, sondern beiden Seiten.
Denn selbst Klischees haben irgendwo einen Hintergrund und ich persönlich denke, dass es in der heutigen Zeit den meisten Menschen einfach an Verständnis, Verstand, Vernunft, Empathie und Liebe fehlt. Sonst würde unsere Welt heute definitiv anders aussehen.
Und vergesst nicht: auch ich bin sozusagen Ausländerin in Deutschland.